S/4HANA FCK UPs

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Als Transformationsexperten sind wir bei EGC in verschiedenen Steuerungsrollen bei S/4HANA-Projekten eingesetzt und stoßen immer wieder auf neue Herausforderungen, die hohe Auswirkungen auf den Transformationspfad haben und oft für Frust bei Projektbeteiligten und Stakeholdern sorgen. Da viele Banken und Versicherungen derzeit entweder mitten in oder kurz vor einer S/4-Transformation stehen,  möchten wir gerne unsere 10 größten FCK UPs gespickt mit Erfahrungen und Anekdoten aus der Praxis mit Ihnen teilen.

Tobias Krume

Neulich auf unserem Projekt…

In einer unscheinbaren Nacht kam die Tagesendverarbeitung (TEV) unseres Kunden unerwartet zum Stillstand. Fokussiert darauf, die Lösung des Defects herbeizuführen, der die TEV blockierte, informierte die IT das Testmanagement zu spät, und somit erreichte die Information auch die Projektleitung vorerst nicht. Es wurde aus Zeitgründen auch kein Ticket im Testmanagementsystem erfasst. Das Resultat? Die Stakeholder blieben im Dunkeln – zumindest seitens des Projekts.

Pünktlich zur Mittagspause traf die Nachricht ein. Verantwortliche auf höchster Ebene hatten vom Ausfall und katastrophalen Konsequenzen „gehört“. Obwohl der Fehler zu diesem Zeitpunkt bereits behoben wurde, änderte dies nichts an der Tatsache, dass die Projektleitung den Rest des Tages damit verbrachte, den Stakeholdern zu vermitteln, dass trotz der unerwarteten Herausforderung alles unter Kontrolle war. Die Etablierung klarer Kommunikationskanäle (bspw. Update Calls) und Verantwortlichkeiten (wer berichtet an wen) war versäumt worden, und das Testmanagement stand nicht eng genug mit dem Fachbereich und der IT in Kontakt.

 

Was lernen wir daraus?

1. Teststrategie als Fundament

Die sensible Natur von Daten im Banken- und Versicherungsumfeld sowie die zu Projektbeginn festgelegte Methodik und Vorgehensweise machen die frühzeitige Entwicklung der Teststrategie unabdingbar. Das bedeutet, Sie sollten die Testphasen und Testdaten-Bereitstellung rechtzeitig konzipieren bzw. abstimmen, um von Anfang an ein klares Verständnis vom Vorgehen für die Durchführung der Tests zu schaffen.

2. Timing mit Fingerspitzengefühl

Die Integration der Tagesendverarbeitung in das Testverfahren erfordert eine präzise Abstimmung, um die Durchführung zu sichern und zeitliche Engpässe zu vermeiden. Sie werden hier ein Feingefühl für das Timing entwickeln müssen, um nicht wiederholt die Testaktivitäten mit zusätzlichen Wartezeiten zu blockieren.

3. Augen auf: Abstimmung & Überwachung

Fehler in der Tagesendverarbeitung (TEV) lassen sich nicht gänzlich ausschließen. Dennoch sind eine klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten und die Etablierung effektiver Kommunikations- und Eskalationswege essentiell, damit Sie schnell reagieren und die TEV zügig neu starten können.

4. Finger in die Wunde

Fehler, die die Tagesendverarbeitung beeinflussen, verdienen eine besondere Priorisierung bei der Bewertung der Fehlerkritikalität und sollten schnell transparent gemacht werden. Nur durch die strukturierte und stringente Kommunikation stellen Sie sicher, dass Sie nicht von Beschwerde-Mails und Anfragen mit gigantischen Verteilern überhäuft werden. Durch ein effektives Fehlermanagement und viel Kommunikation verhindern Sie unternehmensweite Einschränkungen bzw. minimieren deren Auswirkungen (auch politisch).

Durch die frühzeitige Berücksichtigung dieser Aspekte in Ihrer Teststrategie können Sie sicherstellen, dass Ihr Projekt auf einem soliden Fundament steht und Sie bereit sind, durch die unruhige See der Testphasen zu navigieren. Eine klare Strategie, (einzuübendes) Timing und ein diszipliniertes Fehlermanagement sind Ihre besten Werkzeuge hierzu.


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