S/4HANA FCK UPs

zurück zur Übersicht

Als Transformationsexperten sind wir bei EGC in verschiedenen Steuerungsrollen bei S/4HANA-Projekten eingesetzt und stoßen immer wieder auf neue Herausforderungen, die hohe Auswirkungen auf den Transformationspfad haben und oft für Frust bei Projektbeteiligten und Stakeholdern sorgen. Da viele Banken und Versicherungen derzeit entweder mitten in oder kurz vor einer S/4-Transformation stehen,  möchten wir gerne unsere 10 größten FCK UPs gespickt mit Erfahrungen und Anekdoten aus der Praxis mit Ihnen teilen.
Tobias Krume

Neulich auf unserem Projekt…

Das S/4HANA Transformationsprojekt unseres Kunden begann mit der Annahme, dass eine Anmeldung der Cloud-Auslagerung bei der BaFin nicht erforderlich ist, was dazu führte, dass die Compliance-Abteilung nur sporadisch miteinbezogen wurde. Als schließlich bestätigt wurde, dass keine Anmeldung notwendig war, sollte alles beschleunigt umgesetzt werden. Doch im Bereich der Dienstleisterüberwachung konnte so schnell kein Verantwortlicher identifiziert werden. Die Suche nach einem geeigneten Bereich in der Compliance-Abteilung, der die Überwachungs- und Auditierungsprozesse steuern sollte, verzögerte sich. Zudem waren diese Prozesse nur grob definiert, was auch operative Fragen aufwarf. 

In zahlreichen Meetings mussten die Verantwortlichkeiten neu verteilt und die Prozesse für die Überwachung und Auditierung erst mühsam entwickelt werden. Hätte das Projekt von Beginn an einen ganzheitlicheren Ansatz verfolgt, hätten viele dieser zusätzlichen Anstrengungen und Kosten vermieden werden können.

Was lernen wir daraus?

1. CloudStrategie

Die frühzeitige Festlegung einer Cloud-Strategie und der Umfang der in die Cloud auszulagernden Use Cases ist entscheidend für eine stabile Architektur und sollte von Ihnen klar in den Architektur-Leitplanken aufgenommen werden. Damit schaffen Sie Transparenz über die Handlungsoptionen bezüglich der Infrastruktur und erleichtern Entscheidungsprozesse.

2. Cloud-Kosten beim Hyperscaler

Eine sorgfältige Prüfung und Planung der Betriebszeiten von Cloud-Umgebungen ist essenziell, um Kosten effektiv zu steuern. Insbesondere der Dauerbetrieb (24/7) kann die Kosten signifikant erhöhen, weshalb wir Ihnen detaillierte Nutzungspläne empfehlen, um unnötige Kosten zu minimieren.

3. Datenverwaltung und Speicherung

Die Einhaltung von Compliance-Vorschriften und Sicherheitsstandards für in der Cloud gespeicherte Daten hat oberste Priorität. Dies kann, abhängig von der Organisationserfahrung, ein zeitintensiver Prozess sein und erfordert eine gründliche Planung. Besonders regulatorische Meldepflichten, wie die der BaFin, müssen Sie vorab prüfen, um Fristen strikt einhalten zu können. 

4. Wohnsitz der Daten

Die Verwaltung der Datenansässigkeit ist abhängig vom Cloud-Anbieter und dessen Standort, was die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen verschiedener Gerichtsbarkeiten kompliziert machen kann. Sie sollten daher die Frage nach dem Standort der Daten direkt am Anfang des Auslagerungsprozesses klären. 

5. Überwachung und Auditierung

Die Zusammenarbeit mit einem Cloudanbieter erfordert eine fortlaufende Überprüfung und Überwachung der erbrachten Dienstleistungen, einschließlich der Einhaltung von Regulatorik, Service-Level-Agreements (SLAs) und Kosten. Diese Prozesse sind ggf. noch nicht im benötigten Umfang in der Organisation vorhanden. Die Etablierung dieser sollte daher für Sie ein von Beginn parallel laufender Aktivitätenstrang sein.

6. Prozesse und Verantwortlichkeiten

Die Einhaltung von Vertragsbedingungen und gesetzlich vorgeschriebenen Auditaktivitäten muss klar definierten Verantwortlichkeiten innerhalb des Unternehmens zugeordnet werden. Hierfür ist ebenfalls die Implementierung angemessener Prozesse und gegebenenfalls Tools notwendig. Auch hier sollten Sie die betroffenen Abteilungen früh mit einbinden.

 

Die Implementierung einer Cloud-Lösung erfordert neben dem technischen Know-how, insbesondere auch einen proaktiven Ansatz bei der Planung, um den Anforderungen an Kostenmanagement und Compliance gerecht zu werden. Da verschiedene Stakeholder-Gruppen einbezogen werden müssen, ist es ratsam, dies von Beginn an zu tun, um spätere Unterbrechungen durch ungeklärte regulatorische Aspekte zu vermeiden.    


EGC EUROGROUP CONSULTING AG | Thurn-und-Taxis-Platz 6 | 60313 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 2475055-0 | Fax: +49 69 2475055-50 | E-Mail: info@eurogroupconsulting.de

EUROGROUP CONSULTING GMBH ÖSTERREICH | Dr. Karl Lueger Platz 5 | 1010 Wien
Telefon: +43 (1) 513 448 00 | Fax: +43 (1) 513 448 050 | E-Mail: info@eurogroupconsulting.at