Geschäftsstrategie

Nachhaltigkeit

Hermann Sgradelli

IHR ANSPRECHPARTNER

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ESG wird Finanzinstitute nachhaltig beschäftigen

Nachhaltigkeit – mit ihren drei Säulen Environment, Social, Governance (kurz „ESG“) – ist schon lange kein Nischenthema mehr, sondern der Megatrend unserer Zeit. Ob es um die Eindämmung des Klimawandels geht, um soziale Gerechtigkeit oder gute Unternehmensführung: Nachhaltigkeit entwickelt sich vom persönlichen Lifestyle zur gesellschaftlichen Bewegung, von der individuellen Kaufentscheidung zum Wirtschaftsfaktor.

Was die Politik spätestens mit dem Pariser Klimaabkommen im Jahr 2015 verabschiedet sowie die Vereinten Nationen mit den so genannten 17 Entwicklungszielen konkretisiert haben, hat nun auch die Finanzbranche erreicht. Denn Experten sind sicher: Die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele kann nur mithilfe der Finanzindustrie gelingen. Sie nimmt die in der dafür notwendigen ökosozialen Transformation eine Schlüsselrolle ein. Die Erwartungshaltung der Politik an die Finanzinstitute teilen offenbar auch Bankkunden, wie die EGC-Kundenstudie „Green Banking“ zeigt.

Worauf es jetzt ankommt

Gelebte Nachhaltigkeit betrifft alle Bereiche eines Finanzinstituts. Worauf es bei der Umsetzung einer nachhaltigen Strategieentwicklung ankommt, erklären folgende sieben Aspekte im Rahmen unseres ESG Management Baukastens.

ESG Management-Baukasten

Abbildung: ESG Management-Baukasten

 

1. Positionierung
Fokus jedes Kreditinstituts sollte auf Basis einer Wesentlichkeitsanalyse die zügige Entwicklung einer strategischen Nachhaltigkeitspositionierung sein, die auch eine Anpassung von Geschäfts- und Teilstrategien berücksichtigt sowie die Festlegung eines Ambitionsniveaus vorsieht, um daraus eine Roadmap abzuleiten. Regelmäßige ESG-Ratings können dabei für Transparenz sorgen.

2. Kunden
Nachhaltigkeit sollte als integraler Bestandteil in der Kundenberatung installiert werden, etwa wenn es um Aspekte wie ESG in der Anlageberatung geht. Für Beraterinnen und Berater ergibt sich hier neuer Gesprächsstoff für den Kundenkontakt. Ein vielversprechendes Beratungsfeld tut sich außerdem auf, wenn Banken auch Unternehmen hinsichtlich einer nachhaltigeren Ausrichtung ihrer Geschäftsmodelle beraten – und ihren Firmenkunden so Orientierung im „Nachhaltigkeitsdschungel“ bieten.

3. Betrieb
Nachhaltigkeitsbestrebungen verändern alle Aspekte des Betriebsmodells einer Bank: Auf Basis einer Bestandsaufnahme der aktuellen Klimabilanz können Stellhebel zur Optimierung der Treibhausgase abgeleitet werden (zum Beispiel Gebäudeenergie, Digitalisierung der Geschäftsabläufe, Mobilität, nachhaltige Lieferanten). Das zahlt sich aus, denn eine umweltbewusste Organisation kann Betriebskosten sparen und zeitgleich ein Imageplus bescheren.

4. Personal
Nachhaltige und soziale Aspekte müssen vor allem auch auf personeller Ebene integriert werden, beispielsweise durch eine Frauenquote auf Führungsebene, Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter oder durch Transparenz über Vergütungsstrukturen. Gleichstellung und Diversität sind heute nicht mehr Kür, sondern Pflicht. Nachhaltigkeit und New Work können zudem echte Vorteile im Recruiting sein.

5. Steuerung
Die Anlage- und Finanzierungsgrundsätze müssen stärker auf die Klimaziele oder die 17 Entwicklungsziele der Vereinten Nationen ausgerichtet werden. Dabei werden Positiv- sowie Ausschlusskriterien helfen. Es ist davon auszugehen, dass es künftig eine Art Wirkungsmessung- und transparenz geben wird, um aufzeigen zu können, inwieweit die Finanzgeschäfte der Bank nicht nur auf wirtschaftliche, sondern auch auf ökosoziale Ziele einzahlen. Zudem ist nicht auszuschließen, dass Nachhaltigkeitsrisiken künftig mit Eigenkapital unterlegt werden müssen.

6. Kommunikation
Einzelne Banken  engagieren sich beispielsweise schon heute stark für die Region. Dieser USP sollte aktiv genutzt werden. Dabei fordern Kunden vor allem Transparenz, Glaubwürdigkeit und Authentizität. Es gilt, intern wie extern klar zu vermitteln, welche Positionierung die Bank verfolgt und was sie dafür konkret tut. Die Geschäftsberichterstattung wird dafür künftig viel stärker mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung verzahnt sein müssen. International anerkannte Reportingstandards (zum Beispiel GRI-Richtlinien) sollten angewandt werden.

7. Mitentwicklermodell
Während es bei den ersten sechs Punkten um das „Was?“ ging (also was alles angegangen werden sollte), geht es im letzten Punkt um die Frage des „Wie?“. Denn: Nachhaltigkeit ist kein Einmalprojekt, sondern eine Reise. Und die kann nur erfolgreich sein, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv eingebunden werden. Dies gelingt durch unser so genanntes Mitentwicklermodell. Darin werden Mitarbeiter aus allen Bereichen und Hierarchiestufen von Beginn an eingeladen, nachhaltige Lösungen mitzugestalten und Strukturen für die nachhaltigere Ausrichtung zu schaffen. Dafür braucht es ein interdisziplinäres Team genauso wie einen Wertekodex und Zukunftsbilder, die Sinnstiftung betreiben, Leuchtturmprojekte, die aufzeigen, dass sich etwas bewegt, Transparenz auch nach innen sowie nicht zuletzt regelmäßige Rückkopplung.

Machen statt Marketing

Bei allen Bemühungen gilt klar das Credo: Machen statt Marketing. Nachhaltigkeit sollte in die Geschäftsstrategie integriert werden. Denn Kund:innen haben hohe Erwartungen an die nachhaltige Ausrichtung ihrer Bank. Die Wahl der Hausbank wird von Kund:innen künftig verstärkt einem kritischen Blick auf Nachhaltigkeit unterzogen – und muss diesem standhalten. Greenwashing wird abgestraft. Wer es ernst meint und Nachhaltigkeit glaubhaft umsetzen kann, hat echtes Potenzial für ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell.

Projektreferenzen (beispielhaft):

  • Nachhaltigkeitsstrategie: Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie inkl. Positionierung, Ambitionsniveaus, Roadmap und Umsetzung bei mehreren deutschen und österreichischen Primärbanken
  • ESG im Geschäftsbetrieb: Erarbeitung eines Impulspapiers „Nachhaltigkeit im Geschäftsbetrieb“ als Hilfestellung für alle Sparkassen in Deutschland
  • ESG im Vertrieb: Konzeption von Nachhaltigkeitsansätzen im Privat- und Firmenkundenvertrieb bei mehreren deutschen und österreichischen Primärbanken
  • Nachhaltiges Girokonto: Produktdesign eines nachhaltigen Girokontos für Genossenschaftsbanken nach modularem Baukastenprinzip
  • Personal 4.0: Entwicklung von innovativen New Work Ansätzen als Teil einer ganzheitlichen, modernen Personalstrategie
  • Discovery Workshops: Durchführung strukturierter Einstieg-Workshops inkl. Outside-in Bewertung EGC / Planet Now sowie Deep Dives, die unsere Kunden besonders interessiert

Wir kooperieren mit Planet Now

Nachhaltigkeit erfordert neben Strategiekompetenz und Erfahrung im Finanzdienstleistungssektor häufig auch tiefgehendes ESG-Fachwissen. In diesen Fällen kooperieren wir mit Planet Now als branchenübergreifende Experten für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit @ EGC

Wir wollen nicht nur reden, sondern handeln auch selbst! Sehen Sie hier, welche Initiativen wir intern angestoßen haben, damit wir als Managementberatung nachhaltiger werden.


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